Infos zum Rollski- u. Cross-Skating-Sport

Ursprünglich wurden Rollski entwickelt als Trainingsgerät für die Sportler der nordischen Disziplinen (Langlauf, Biathlon, Nordische  Kombination) in der schneefreien Zeit. Inzwischen nutzen sehr viele diese Sportgeräte zum intensiven Ganzjahres- und Ganzkörpertraining. Seit etwa ab 2005/2006 die sog. Cross-Skates (welche im Grunde eine Mischform zwischen Rollski und Inlineskates sind) auf den Markt kamen, hat sich die Zielgruppe für den nordischen Rollsport nochmals deutlich vergrößert. Im Unterschied zu den grundsätzlich ungebremsten Rollski, verfügen Cross-Skates über eine bis zwei montierte und sehr wirksame Bremse/n und werden mit normalen Freizeit- oder Sportschuhen gefahren. Rollski werden mit Langlaufschuhen und der passenden Langlaufbindung gefahren/gelaufen und bieten durch die freie Ferse logischerweise ein echteres Langlauf-Feeling, als Cross-Skates, welche keinen Fersenhochgang haben. Cross-Skates sind daher im Handling etwas einfacher zu fahren und bieten gerade für Anfänger und Einsteiger ein gewisses Maß an mehr (gefühlter, sujektiver) Sicherheit und Stabilität, als gewöhnliche Rollski. Die Vorteile von Cross-Skates kommen aber schnell an ihre Grenzen, wenn man das Gesamtgewicht mit dem eines Rollskis vergleicht. Hier schneiden klar die Rollski besser ab. Es hängt also vor allem auch davon ab, wofür man trainieren will. Geht es um eine Ergänzung, bzw. Vorbereitung zum winterlichen Skilanglauf, dann sollte man eher zum Rollskilaufen übergehen, fährt man gerne als Tourenfahrer auch in eher unbekanntes Gebiet, sind sicher Cross-Skates die bessere Wahl, evtl. sogar in den Ausführungen mit 200mm-Rädern, da noch geländegängiger als die Standardräder in Größe 150mm.


Schon ein zweimaliges Cross-Skaten/Skirollern pro Woche bringt - beständig über einen längeren Zeitraum (am besten das ganze Jahr hindurch) durchgeführt - enorme Erfolge in Punkto Formaufbau. Fahren im Gelände kostet logischerweise noch etwas mehr Kraft und verstärkt diesen Effekt nochmals deutlich.

 

ABER: nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ trainieren. Die generelle Empfehlung ist, dass man im Sommerhalbjahr nicht öfter als zweimal pro Woche off-road unterwegs sein sollte, on-road kann bis zu viermal trainiert werden. Im Winterhalbjahr sollte man das Cross-Skaten/Skirollern nicht gänzlich einstellen: ein bis zweimal pro Woche erhält die Grundlagen der Form und der Technik. Sinnvoll ist hier, zwischen November und März nur auf festem Untergrund zu fahren (Asphalt- u. Betonwege).

 

Cross-Skaten/Rollskilaufen ist nicht besonders schwierig, aber auch auf keinen Fall so einfach, dass man es sich allein im „do-it-yourself“-Verfahren beibringen kann. Man sollte zum Einstieg in den Sport auf jeden Fall mindestens einen mehrstündigen Anfänger- oder Einsteigerkurs besucht haben. Dort bekommt man alles nötige anschaulich vermittelt und ist sehr bald in der Lage alleine zu üben und später auch zu trainieren.

 

Die meisten werden sicher nach nur einem einzigen Kurs nicht sofort die notwendige und erforderliche Sicherheit haben, ins eigentliche Cross-Skaten/Rollskilaufen einzusteigen. Seriöse Kursangebote werden also eher aus mehreren Modulen bestehen die langsam und behutsam aufeinander aufbauen und somit eine bessere Vertrautheit mit dem Sportgerät herstellen.

 

Grundsätzlich gilt, dass vor allem das beständige und unbedingt regelmäßige Üben am Anfang langfristig die besten Grundlagen für Freude und Spaß am tollen Cross-Skating-Sport und/oder dem Rollskilaufen legt. Geduld mit sich selbst ist ebenfalls ein enorm wichtiger Faktor. Es ist noch kein Cross-Skating- und Rollski-Meister vom Himmel gefallen. Am Anfang steht die erforderliche Mühe und Konzentration auf das wesentliche. Mit der Zeit wird man fast wie von allein soweit mit der Sportart vertraut, dass man erstaunt feststellen wird, welches Potential hierin steckt. Die mittel- u. langfristigen Ergebnisse (Fitness, Form, Gewicht, Figur, Muskulatur, Koordination/Gleichgewicht, Körpergefühl) die man mit regelmäßigem Cross-Skating oder Rollskilaufen erzielt, sind mit eigentlich keiner anderen Ganzjahrestrainingsmethode erreichbar. Schon gar nicht im Vergleich zwischen (Zeit-) Aufwand und Ertrag. IMMER an der frischen Luft!

"Was machen die denn da?"

(vollständige Textfassung der Pressemitteilung zum einjährigen Bestehen von RoLaRe-Sport Frühjahr 2020)

„... was machen die denn da? – sieht aus wie Skilanglauf ohne Schnee...“

 

... so oder ähnlich werden die Kursteilnehmer und die Clubmitglieder von RoLaRe-Sport immer wieder angesprochen, wenn diese auf Feld-, Wald-, und Radwegen auf Radfahrer, Jogger oder Spaziergänger treffen.

 

Seit einem Jahr, also seit Januar 2019, bietet RoLaRe-Sport (das Kürzel „RoLaRe“ setzt sich zusammen aus Rollskilaufen, Langlauf und Rennradsport) im zentralen Rhein-Main-Gebiet diverse Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene, sowie ein ganzjährig betreutes Club-Trainingssystem an.

 

In der Hauptsache liegt der Fokus dabei auf den Rollsportarten Cross-Skating und Rollskilaufen. Gerade hier liegt ein unglaubliches Potential für nahezu alle Alters- u. Leistungsklassen. Es können sehr schnell gute und nachhaltige Ergebnisse im Formaufbau erzielt werden, schon ein zweimaliges „rollern“ pro Woche kann die persönliche Form enorm steigern und verbessern. Als schöne Nebeneffekte sind u. a. Gewichtsreduzierung, Fettverbrennung und Muskelaufbau möglich. Der Rollskisport ist die ideale Trainingsergänzung für Leichtathleten, Wassersportler, Radfahrer und Triathleten. Auch Ballsportler können hier neue und andere Trainingsreize setzen. Der Zeitaufwand je Trainingseinheit liegt vom Umfang her z. T. deutlich unter dem der Radsportler und Triathleten, bei vergleichbaren Resultaten ggü. dem Radtraining. Es wird eine optimale Balance zwischen Ausdauer, Kraft, sowie Beweglichkeit und Koordination geschult, wie diese vermutlich in keiner anderen, vergleichbaren Sportart erreicht werden kann. 

 

Gerade die luftbereiften Varianten (Cross-Skates, bzw. Cross-Rollski) erweitern den Einsatzbereich enorm - weg von ausschließlich asphaltierten oder betonierten Strecken - auf gut verdichtete Wald-, Forst-, Park- oder Wirtschaftswege. Die Region Rhein-Main, insbesondere der nördliche Landkreis Groß-Gerau (Rüsselsheim und nähere Umgebung) eignen sich perfekt für das Rollskilaufen, sowohl on-, als auch off-road.

 

Grundsätzlich gilt: Rollski und Cross-Skates dürfen nur abseits des motorisierten Verkehrs bewegt werden, also nicht auf öffentlichen Straßen, sondern nur auf kombinierten Rad- u. Fußwegen, bzw. Naturwegen – mit luftbereiften Rädern - im Feld, Wald und Flur. Laut aktueller StVO sind die Rollsportarten den Fußgängern gleichgestellt und haben sich dementsprechend zu verhalten.

 

Hauptunterschied zwischen Cross-Skates und Rollskiern ist, dass Rollski mit einer Langlaufbindung und den zugehörigen Langlaufschuhen gelaufen werden, Cross-Skates verfügen über eine Art Universalbindung (ähnlich einer Snow-Board-Bindung). Im Gegensatz zu den grundsätzlich ungebremsten Rollski, sind Cross-Skates in der Regel mit bis zu zwei sehr wirksamen Bremsen ausgestattet, was gerade für Einsteiger und Anfänger einen deutlichen Sicherheitsgewinn bringt.

 

Das Angebot von RoLaRe-Sport ist modular aufgebaut, die Kurse laufen über drei Ausbildungsstufen. Kurs-Modul „1“ ist der Einstieg mit den wichtigsten Grundlagen, Kurs-Modul „2“ baut auf dem Einsteigerkurs auf und vertieft die erlernten Fähigkeiten, das Kurs-Modul „3“ verbessert die Technik und befähigt die Teilnehmer dann zum eigenständigen üben und trainieren. Es stehen bis zu sieben Cross-Skates verschiedener Hersteller und Stöcke auf Leihbasis zur Verfügung. Das Cross-Skaten ist der ideale Einstieg in den nordischen Rollsport. Ob man dann beim Cross-Skaten bleibt oder lieber auf die dem Skilanglauf noch ähnlicheren Varianten des Rollskilaufens umsteigt, entscheidet jede/r für sich selbst.

 

Im Club-Modell von RoLaRe-Sport können dann die Absolventen aller drei Kurse für ein Jahr an allen angebotenen Trainingseinheiten aus den Bereichen Radsport, Rollskilaufen und Cross-Skaten – immer betreut durch den Trainer – mit eigenem Material teilnehmen. Wer also alle drei Kursmodule innerhalb eines Jahres absolviert hat, kann beinahe professionell, zu festen Zeiten betreut und begleitet trainieren. Es wird hier insbesondere Wert darauf gelegt, dass auch Einsteiger und Anfänger ohne Probleme die Trainingseinheiten mitmachen können, im Trainingsbetrieb des RoLaRe-Club wird niemand „verheizt“, es soll unbedingt der Spaß, die Freude und die Lust am Sport und der Bewegung an der frischen Luft gefördert und erhalten bleiben. 

 

Rollskilaufen und Cross-Skaten bringt das ganze Jahr über das Gefühl vom winterlichen Skilanglauf in die schneelose Zeit. Gerade auch unter dem Aspekt, dass zusammenhängende Zeiten mit ausreichenden Schneeverhältnissen in den hiesigen Breiten immer seltener werden, oder nur noch von sehr kurzer Dauer sind, sind diese beiden Disziplinen eine echte Alternative für die Fans des nordischen Sports und alle jene, die es noch werden wollen.

 

Faustregel hierbei: „off-road“ (also im Gelände) fährt man am besten in der trockenen Jahreszeit (etwa April bis Oktober), da meist im Winterhalbjahr die Wege im Gelände zu nass/feucht und damit zu weich/tief zum Cross-Rollern sind; „on-road“ (auf guten bis sehr guten Asphalt- oder Betonwegen) kann man grundsätzlich das ganze Jahr trainieren. 

 

Der Rollskisport ist nicht besonders gefährlich, aber auch nicht völlig ungefährlich. Es ist stets vorausschauend zu fahren und der Fahrstil sollte immer darauf ausgerichtet sein, dass Stürze vermieden werden, da – anders, als im Winter auf Schnee – ein Sturz auf hartem/festen Untergrund immer anders ausgeht, als in winterlicher Schneelandschaft. Da man in flachen/ebenen Gelände aber mit Rollski oder Cross-Skates deutlich langsamer unterwegs ist, als z. B. mit Inlinern, ist das Sturzrisiko deutlich geringer. Hinzu kommt, dass man auf Rollskiern und Cross-Skates aufgrund des längeren Radstandes (je nach Modell von etwa 55 bis 70 cm) erheblich ruhiger und sicherer steht und rollt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit eines Cross-Skaters oder Rollskiläufers liegt in der Ebene auf Asphalt oder Beton selten über 15km/h, auf Naturwegen nochmals darunter. Geschwindigkeit ist nicht das wichtigste, sondern die korrekte und saubere Ausführung der Technik (Schritt- u. Stocktechnik) macht den Reiz des Sports aus.

 

Erlernen kann das Rollskilaufen und Cross-Skaten (fast) jede/r. Man sollte „sportgesund“ sein und über eine normale bis gute Grundlagenausdauer und Gleichgewichtssinn verfügen. Gewichtsbeschränkung besteht – je nach Hersteller der Rollsportgeräte – von etwa 90 bis max. 120kg Körpergewicht, Schuhgröße 46 sollte nicht überschritten werden. Wer z. B. gewichtsmäßig noch nicht in die Gruppe der max. 90 bis 120kg schweren Sportler fällt, kann sich zunächst mit Nordic Walking oder (Renn-)Radfahren und späterem, gezieltem Lauftraining, ggf. ergänzt durch regelmäßiges Schwimm- u. Krafttraining an das erforderliche Gewicht heranarbeiten. Mit Disziplin, Wille und der richtigen Ernährung ist das über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten sicher behutsam möglich, wenn man nicht über 150kg wiegt. Der Weg ist das Ziel! Hier arbeitet RoLaRe-Sport mit einer erfahrenen und kompetenten, professionellen Ernährungsberaterin aus der Region zusammen und stellt sehr gerne den entsprechenden Kontakt her.

 

Für den Bereich des sog. „Personal-Trainings“ können gezielte Trainingspläne in den Hauptsportarten Rollski/Cross-Skating, Langlauf und Rennradsport erstellt werden. Hauptsächliche Adressaten für die Angebote von RoLaRe-Sport sind Hobby-, Freizeit- und Breitensportler.

 

Als ehemaliger Lizenz-Radrennfahrer (1978 bis 1995) verfügt der Gründer von RoLaRe-Sport über ausreichende Erfahrung im Bereich ausdauerbasierter Sportarten und Trainingsmethoden. Etwa genauso lange Erfahrung besteht im Skilanglauf (seit 1979), ab 1995 kamen Inline-Skating, seit 2001 Nordic-Blading und von 2006 an das Cross-Skating hinzu, welches nahezu zwangsläufig später auch zum Rollskilaufen und dem Erwerb einer Trainerlizenz beim DSV (Deutscher Skiverband) führte.

 

Mit anderen Worten: Sport – lebenslänglich, als Lebensphilosophie und Lebenselixier aus Spaß an der Bewegung unter freiem Himmel und an der frischen Luft.

 Rollskilaufen und Rennradfahren oder Mountainbiking 

(keine Gegensätze, sondern die idealen "Geschwister")

Es ist sehr überraschend, dass die meisten meiner bisherigen Kunden und Kursteilnehmer zum überwiegenden Teil aus der Leichtathletik (vor allem aus dem Laufsport), dem Triathlon, Schwimm- u. Wassersportarten und natürlich aus den Wintersportarten kommen. Für meine Begriffe noch immer viel zu wenige aus dem Radsport. Gerade die Radsportler, die sehr häufig zu einseitig, zu viel, zu intensiv in nur einer Disziplin trainieren, können so viel Nutzen aus dem richtig eingesetzten, multi-disziplinären Training ziehen...

Da ich selbst immer noch (auch) seit Jahrzehnten aktiver Rennradfahrer bin, muss ich diese leider vor allem bei Radsportlern noch immer weit verbreitete Meinung, bzw. das Vorurteil etwas korrigieren, dass einzig und allein das Radtraining der Weisheit letzter Schluss ist. Dem ist bei weitem nicht so - es geht effektiver, effizienter und vor allem abwechslungsreicher - mit erheblich reduzierten Umfängen und Zeiteinsatz zu gesamtathletisch besserer Form.

Es geht bei meinem Konzept keineswegs darum, aus Radlern ersatzweise Rollskiläufer/Langläufer zu machen. Vielmehr geht es um geschickte Kombination dieser Ausdauersportarten, sozusagen die optimale Ausnutzung von Synergieeffekten.

Gleichwohl ist Rollskilaufen per se keine reine Sommersportart. Auf Asphalt- u. Betonwegen kann grundsätzlich dss ganze Jahr gerollert werden. Nur dass off-road-rollern (mit luftbereiften Rädern) ist eher was für die Monate April bis September/Oktober.

Die wenigsten werden oberhalb 1000m NN wohnen, bzw. trainieren. Schneesichere Winter unterhalb dieser Höhenlagen werden ja bedauerlicher Weise hierzulande immer seltener, so dass sich früher oder später hier (in den typischen, deutschen Mittelgebirgslagen und unterhalb) alternativ sowieso der nordische Rollsport durchsetzen wird/muss.

Hauptvorteil des Skirollerns/Cross-Skatings ist sicherlich das ideale Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Etwa im Verhältnis 1 zu 3 ggü. dem Rennradfahren. Heißt Klartext: in einer Stunde intensivem Skirollern (egal, ob klassisch oder Freistil) kann der Effekt von bis zu drei Stunden Rennradfahren erzielt werden. Ggü. Mountainbiking oder Gravel-/Crossbiking ist das Verhältnis etwa 1 zu 2.

In einer Trainingseinheit können quasi gleichzeitig Grundlagen und Kraftausdauer, sowie auch der Entwicklungsbereich ausgebildet werden. Das ist der Reiz des Rollskilaufens, bzw. Cross-Skatings.

Der normale Freizeit-, Breiten- u. Hobbysportler wird größere Umfänge (jenseits zwei bis zweieinhalb Stunden) unterwöchig auf und mit dem Rad wahrscheinlich nur sehr schwer in den Alltag integrieren können, Stichwort: Beruf, Familie, Partnerschaft etc.

Genau hier setzt das multidisziplinäre, ganzjährige Trainingssystem von RoLaRe an: geschickte Kombination mehrerer Ausdauersportarten mit optimiertem und reduziertem Zeitaufwand. 

Ich habe in den langen Jahren seit 2001, in denen ich mich mit gleichermaßen mit Rennradeln und Rollskisport beschäftige, noch nicht einmal erlebt, dass ein Radsportler durch das rollern schlechter wurde auf dem Rad. Eher ist das Gegenteil zu beobachten: deutliche Verbesserung der allgemeinen, sportlichen und körperlichen Leistungsfähigkeit, speziell bei Rennradfahrern Verbesserung beim radeln bergauf und Tempohärte in der Ebene. 

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass durch Rollskilaufen/Cross-Skating gerade auch die typischen Problemzonen der Rennradsportler angesprochen werden:

Hals- u. Nackenmuskulatur, Lendenwirbel u. Rücken werden gestärkt, Oberkörper/Armmuskulatur/Bauchmuskulatur wird verbessert (bekanntermaßen oft bei Radsportlern im unstimmigen Missverhältnis zur Beinmuskulatur...), deutliche Verbesserung der Beweglichkeit/Agilität und enorme Verbesserungen von Koordinierungs-, Rhythmisierungs- u. der sog. Kopplungsfähigkeit.


Unter objektiver und ehrlicher Berücksichtigung der o. g. Fakten sollte jeder eingefleischte "Ein-Disziplinen-Sportler" seine Meinung überdenken und wird dann letztlich doch erkennen, wie effektiv der Einbau des Rollskisports in den Trainingsalltag ist, bzw. sein kann.

Rollern und radeln: zwei Disziplinen, die sich perfekt ergänzen und sehr gut miteinander kombinieren lassen. 


Geschwindigkeit und Trainingsbereiche

Immer wieder kommt die Frage zu den "richtigen" Geschwindigkeiten beim nordischen Rollsport auf.

Generell sollte unbedingt beachtet werden, dass das hauptsächliche Ziel im Hobby-, Breiten- u. Freizeitsport ein anderes sein sollte (und muss), als im Leistungs-, Hochleistungs- u. Spitzensport. Der ganzheitliche Ansatz sollte immer im Vordergrund stehen, nicht das unbedingte Streben nach Höchstgeschwindigkeit oder Spitzenzeiten!

Geschwindigkeit und Schnelligkeit sollten daher nur eine eher untergeordnete Rolle spielen. Viel wichtiger ist das ausbilden einer korrekt ausgeführten, sauberen (und damit sicheren!) Technik, besonders auch beim bremsen, kurvenfahren und anhalten, sowie der richtige Einsatz der Stöcke sollte immer wieder bewusst geübt werden.

Empfohlene, durchschnittliche Geschwindigkeitsbereiche im nordischen Rollsport:

bis 10km/h:
bewusstes, eher langsames üben und wiederholen der korrekten Technik in der jeweiligen Stilart, sog. "Zeitlupenausführung".

10 bis 15km/h:
idealer Bereich zur sicheren Ausführung der korrekten Technik im alltäglichen Trainingsbetrieb; sehr ökonomischer Bereich auch für längere und lange Einheiten.

15 bis 20km/h:
bewusst höheres Tempo stellt auch diametral ansteigende Anforderungen an Athletik, Ausdauer, Kraft, Koordination und sehr saubere Ausführung der Technik und setzt eine sehr sichere Beherrschung des Sportgeräts voraus (hier beginnt die Ebene des Leistungssports).

über 20km/h:
Trainingsbereiche des leistungsorientierten Hochleistungs- u. Spitzensports (für die meisten Hobby-, Freizeit- u. Breitensportler/innen zu schnell und zu hart!)

Fazit:   Hobby-, Freizeit- u. Breitensportler/innen sollten ihr Hauptaugenmerk vorrangig auf die saubere und korrekte Ausübung der jeweiligen Lauftechnik und Stilart richten und viel weniger auf Speed/Geschwindigkeit. Mit zunehmendem Tempo steigt auch überproportional das Risiko von (schnellerer) Ermüdung und nachlassender Konzentration. Gleichzeitig steigt hiermit auch die Unfall- u. Sturzgefahr (und leider auch das Verletzungsrisiko) stark und ziemlich deutlich an.

Als Merksatz kann - in leicht abgewandelter Form - hier einprägsam ein Lehrspruch aus dem Biathlon verwendet werden:

"Technik vor Zeit" 

(bei den Kollegen vom Biathlon lautet es im Original: "Treffer vor Zeit")


FAQ/Häufig gestellte Fragen

Wie sieht ein ideales Streckenprofil für ein gutes, intensives (nicht zu hartes Training) aus?
Für Freizeitläufer/innen sollte die gewählte Strecke eher flach sein, leicht gewelltes (kupiertes) Gelände ist in Ordnung. Abfahrten sollten nicht zu lang und vor allem nicht zu steil sein (kritisch schon bereits ab mehr als ca. 6% Gefälle) und keinesfalls in unübersichtliche oder nicht, bzw. schlecht einsehbare Wegeführung (Tunnel, Unterführungen, starke und enge Kurvenradien) münden. Normale Rollski sollten nur auf guten bis sehr guten und ebenen Asphalt- u. Betonwegen (=sog. kombinierte Radwege/Fußwege) eingesetzt werden, geländegängige Cross-Skates und Cross-Rollski kann man zusätzlich auch auf gut verdichteten Park-, Feld- u. Waldwegen, sowie Naturwegen nutzen.

Wo darf mit Cross-Skates und Rollski gefahren werden?
Nur und auschliesslich abseits des motorisierten Verkehrs, auf nichtöffentlichen Straßen und Wegen (i. d. R. sind das dann sog. "kombinierte Rad- u. Fußwege"), bzw. im off-road-Bereich auch auf Park-, Feld- u. Waldwegen in der Natur. Achtung: in Kurparks ist Sport zumeist nicht erlaubt. Die StVO ist immer unbedingt einzuhalten, "rollern" auf öffentlichen Straßen ist in Deutschland verboten!

Welche Distanzen sind sinnvoll, bzw. wie lange sollte eine durchschnittliche Trainingseinheit dauern?
Freizeitsportler/innen sollten sich nicht übernehmen und vor allem nicht überschätzen. Regelmäßige Trainingseinheiten (zwei- bis viermal pro Woche, ganzjährig) von 60 bis max. 90 Minuten reichen i. d. R. völlig aus. D. h. schon eine zweimalige 10km-Distanz bei einer Trainingszeit von 60 Minuten innerhalb einer Woche ist ausreichend für einen guten und nachhaltigen Trainingserfolg.
Mehr kann - muss aber nicht unbedingt sein!

Wie oft sollte nordisches Rollsporttraining betrieben werden?
Gute bis sehr gute Trainingseffekte stellen sich schon bei reglmäßigem, zweimaligen Training pro Woche ein. Am besten ganzjährig. Als ideal für den Hobby-, Freizeit- u. Breitensport bis zu viermal pro Woche im Sommerhalbjahr, bis zu zweimal im Winterhalbjahr.

Welche Trainingsbereiche kann man mit Rollski oder Cross-Skates umsetzen?
Hauptvorteil des nordischen Rollsports ggü. vielen anderen Ausdauersportarten ist eindeutig die Vielseitigkeit im Verhältnis zur aufgewendeten Zeit. Neben dem Bereich der Grundlagenausdauer wird auch der Kraftausdauer-Bereich stimuliert und - je nach Intensität - kann auch der Spitzen- u. Entwicklungsbereich (z. B. über Intervalltraining und/oder Sprinttraining) angesprochen werden. Schwerpunkte sind die Grundlagen- und die Kraftausdauerbereiche, welche man sehr linear, durchgängig trainieren kann und gleichzeitig noch Muskelaufbau generiert, sowie Koordination- u. Beweglichkeit schult und mit der Zeit nachhaltig verbessert. Wichtig ist aber immer der Einsatz eines Pulsmessers (EKG-Methode) oder einer smarten Sportuhr, damit man sofort erkennen kann, ob das Training u. U. zu hart ist.

Abschliessend noch ein Blick zu anderen Ausdauersportarten und deren typische, durchschnittliche Geschwindigkeiten und Trainingszeiten im Grundlagenbereich:

Nordic Walking: 5 bis 7km/h (bei einer Mindesttrainingszeit von 60 bis 75 Minuten)
Laufsport: 10 bis 15km/h (bei einer Mindesttrainingszeit von 30 bis 45 Minuten)
Radsport: ab 20km/h (bei einer Mindesttrainingszeit von 90  bis 120 Minuten)